Nächster Schritt für das neue Stadtquartier am Döbele
Umgestaltung des heutigen Parkplatzes startet mit Planungen für ein Mobilitätshaus
Auf Grundlage des Handlungsprogramms Wohnen und der Ergebnisse eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs hat die Stadtverwaltung Konstanz für das rund 3,6 Hektar große Döbele-Areal im Süden der Innenstadt ein lebendiges, gemischt genutztes Stadtquartier mit viel Freiraum entwickelt. Der Entwurf ist unter anderem mit zwei überwiegend fünf- bis sechsgeschossigen Blockrandbebauungen mit ca. 250 Wohneinheiten geplant, die eine Verbindung zwischen den Stadtteilen Paradies und Stadelhofen herstellen. Bestandteil dieser Entwicklung sind Pläne für ein Mobilitätshaus – in Ersatz für den heutigen Parkplatz – am südöstlichen Rand des Döbele-Geländes, also an der Ecke zum heutigen Kreisverkehr.
Das Gebäude mit alternativen Mobilitätsangeboten für AnwohnerInnen und Gäste ist der erste nun detailliert zu planende Baustein. Die Auswahl und Beauftragung eines Planungsbüros sind nach dem Beschluss des Gesamtkonzepts durch den Gemeinderat am 26. Oktober 2023 die nächsten Schritte.
Hier werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Hinblick auf die städtebauliche Einbindung unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und des Betriebskonzepts zu Vorentwürfen weiterentwickelt. Die Höhe des Gebäudes, öffentliche Nutzungen zum Beispiel des Daches als Rooftop-Bar oder eine solare Nutzung von Fassade und Dach werden in Varianten geprüft.
Was leistet das Mobilitätshaus?
Parkende Fahrzeuge, die heute den größten Teil der Döbele-Fläche in Anspruch nehmen, werden auf kompakter Grundfläche in diesem Gebäude untergebracht. Neben Kfz-Stellplätzen, teils mit Ladeinfrastruktur ausgestattet, bündelt es nachhaltige Dienstleistungen, wie etwa Fahrradservice- und Leihstationen, Lieferboxenlogistik sowie Carsharing. Die Bündelung des Anwohnerparkens im Mobilitätshaus soll auch Straßen im Paradies und in Stadelhofen entlasten. Für die in diesen dicht bebauten Stadtteilen lebenden AnwohnerInnen bedeutet dies mehr Aufenthaltsqualität, etwa durch Freiraum für Fahrräder und Grün.
Nach jetzigem Planungsstand werden die Freiräume der neuen Bebauung am Döbele ausschließlich FußgängerInnen und RadfahrerInnen zur Verfügung stehen. Der heutige Baumbestand bleibt, auch als Leitstruktur und Nahrungshabitat für Fledermäuse und Vögel, überwiegend erhalten.
Sobald der Bebauungsplan fertiggestellt ist und die politischen Gremien dafür grünes Licht geben, können voraussichtlich ab 2025 die Erschließungsarbeiten für den Umbau des Zufahrtsknoten an der Grenzbachstraße erfolgen, mit denen auch die Hochwasserfreiheit des Döbele erreicht wird.
Der bisherige Kreisverkehr wird dann einer Ampelanlage weichen. Dies hat den Vorteil, dass der Verkehr dosiert in die Altstadt geführt oder über die Europastraße an das künftige Parkhaus an der Schänzlebrücke gelenkt werden kann. Die ampelgesteuerte Kreuzung hat zudem den Vorteil, dass FußgängerInnen und RadfahrerInnen sichere Übergänge und eine bessere Anbindung an das Schweizer Döbeli bekommen. Ein deutlicher Wunsch der Konstanzer BürgerInnen würde so in die Tat umgesetzt.
Unterm Strich entsteht ein modernes innerstädtisches Wohnquartier, das durch seine kluge Konzeption eines der zentralen Konstanzer Stadtentwicklungsprojekte werden wird.
Die nächsten Schritte im Überblick
- Beschlussfassung zur Beauftragung der Konstanz Mobil GmbH der Stadtwerke
- Planung und Konzeption durch diese
- Beratung und Entscheidung im Gemeinderat zu den daraus folgenden Ergebnissen, gemeinsam mit der Grundstücksvergabe
- Aufnahme in die Festsetzungen des Bebauungsplans, der im Laufe des Jahres 2024 erstellt wird
- Voraussichtlich ab 2025 Erschließungsarbeiten für den Umbau des Zufahrtsknoten an der Grenzbachstraße