Topmodernes Nahwärmenetz am Pfeiferhölzle kann bald in Betrieb gehen
Technikzentrale soll Ende September 2020 in Betrieb gehen und rund 500 Wohneinheiten mit Wärme versorgen
Die Neubauten der WOBAK am Pfeiferhölzle werden mit einem topmodernen Nahwärmenetz ausgestattet. Jetzt wurde das Blockheizkraftwerk (BHKW) in die Heizzentrale eingebaut. Das Herzstück der Anlage hat eine elektrische Leistung von fast 1 Megawatt und wird das größte BHKW sein, das die Stadtwerke Konstanz aktuell betreiben. Baubeginn der Nahwärmetrasse war Mitte letzten Jahres. Daniel Meyer, Mitarbeiter des Bereichs Energieservice und verantwortlich für Planung und Bau der Technikzentrale, ist zufrieden mit dem Fortschritt. „Die Einbringung der Komponenten hat super geklappt. Ich hoffe, der weitere Projektfortschritt läuft genauso reibungslos." Die Stadtwerke investieren insgesamt rund 2,7 Millionen Euro in die neue Heizungsanlage und das Nahwärmenetz.
500 Wohneinheiten mit Wärme versorgt
Die Stadtwerke Konstanz sehen die Energiewende nicht nur als Schlagwort, das Unternehmen arbeitet an der Energieversorgung der Zukunft tatkräftig mit. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Die BHKW-Anlagen der Stadtwerke erzeugen jährlich 11,2 Gigawattstunden (GWh) Strom. Die neue BHKW-Anlage am Pfeiferhölzle erzeugt zusätzlich ca. 3,6 GWh an Strom und versorgt über 500 Wohneinheiten mit Wärme. Es werden sowohl die Neubauten, die die WOBAK dort aktuell baut, als auch Bestandsbauten und private Bauten an das Nahwärmenetz angeschlossen.
Strom und Abwärme werden genutzt
Die Vorteile des BHKWs liegen in seiner Kombination aus Strom- und Wärmeerzeugung (Kraft-Wärme-Kopplung). „Den Motor im BHKW kann man sich wie einen Automotor vorstellen – nur treibt dieser nicht Räder an, sondern einen Stromgenerator", sagt Richard Dederichs, der das Projekt für die Stadtwerke betreut. Während bei der herkömmlichen Stromproduktion die entstehende Wärme ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird, ermöglicht ein BHKW sowohl die Nutzung des erzeugten Stroms als auch der Abwärme. Damit muss zur Erzeugung der gleichen Menge an Strom und Wärme – im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung – deutlich weniger Brennstoff eingesetzt werden. Der CO2-Anteil pro erzeugter Kilowattstunde wird so erheblich verringert. Im Fall der neu installierten Anlage lässt sich die Ersparnis messen: „Durch die Umstellung auf das Nahwärmenetz wird 40 Prozent weniger CO2 emittiert. Durch das Nahwärmenetz kann dann zukünftig die Versorgung des ganzen Quartiers sehr schnell auf eine noch CO2-ärmere Versorgung umgestellt werden", erklärt Richard Dederichs. Die Energieversorgung der Gebäude am Pfeiferhölzle soll größtenteils über das BHKW erfolgen. Das BHKW wird dabei stromgeführt betrieben. Es wird also nur dann Strom erzeugt, wenn kein oder nicht ausreichend Strom aus Erneuerbaren Energien geliefert werden kann.
Die Stadtwerke bieten den Kunden das volle Programm bei der Strom- und Wärmeerzeugung, ob im Neubau oder bei der Sanierung von großen Heizungsanlagen. Damit trägt das Unternehmen nicht nur zur Energiewende vor Ort bei, es ermöglicht auch die Umsetzung der strenger gewordenen gesetzlichen Vorgaben.
Die nächsten Schritte auf der Baustelle am Pfeiferhölzle sind auch schon geplant: Der Bau der Nahwärmetrasse soll im ersten Halbjahr 2020 abgeschlossen werden. Derzeit wird die Technikzentrale gebaut, diese soll Ende September 2020 in Betrieb gehen.