Schulen in Zeiten von Corona
Wie unterstützt der Schulträger?
Nach ihrer Schließung am 17. März 2020 fahren die Konstanzer Schulen ihren Betrieb schrittweise wieder hoch. Vor dem 27. April konnten nur Kinder mit Eltern in systemrelevanten Berufen die Notbetreuung wahrnehmen. Nun dürfen auch SchülerInnen, deren Eltern im Beruf präsenzpflichtig und unabkömmlich sind, in die Notbetreuung. Insgesamt werden aktuell rund 200 SchülerInnen betreut. Die Schulen haben sich ganz individuelle Betreuungsangebote einfallen lassen, die jedoch grundsätzlich nicht den Unterricht ersetzen können.
Präsenz-Unterricht gibt es wieder seit dem 4. Mai, aber vorerst nur für die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen. Insgesamt betrifft das 1.600 SchülerInnen. Um das Ansteckungsrisiko möglichst zu minimieren, werden die Schulen vom Amt für Bildung und Sport unterstützt. „Unzählige Telefonate, E-Mails, Einfallsreichtum und viel Abstimmungsarbeit waren gefragt“, berichtet der stellvertretende Amtsleiter Uwe Schurer. So wurden tausende Meter Absperr- und Bodenmarkierungsband, 600 Stoffmasken aus der Theaterschneiderei, 3.000 Vliesmasken, literweise Händedesinfektion, Plexiglasscheiben für die Sekretariate und vieles mehr an die Schulen geliefert.
Und was ist mit den SchülerInnen, die weiterhin zuhause lernen müssen? Das Amt für Bildung und Sport unterstützt an beiden Fronten. Für SchülerInnen, die zuhause keine eigenen Möglichkeiten haben, können in begrenztem Umfang Notebooks und Tablets aus Schulbeständen zur Verfügung gestellt werden. Daneben kümmert sich die Schul-IT um neue Netzwerklösungen, die Einrichtung einer digitalen Lernplattform, Video-Kommunikationssysteme und Programme für Lehrkräfte. Und sogar wenn der Drucker zuhause streikt, hilft die Stadt über ihre Hausdruckerei aus. „Mit vereinten Kräften finden wir Wege und Lösungen, die für uns vor ein paar Monaten noch undenkbar waren. Wir sind in enger Abstimmung mit den Schulen“, fügt Frank Schädler, Leiter des Amtes für Bildung und Sport an. Er betont, dass vom Lehrerkollegium an allen Schulen mit großem Engagement kreative Lösungen gefunden wurden.
Eine Erkenntnis bringt das Homeschooling jetzt schon: Diese Unterrichtsvariante stellt zwar eine sinnvolle Ergänzung dar, sie wird aber keinesfalls den Präsenzunterricht ablösen. Schwächere Kinder würden schneller abgehängt und nichts geht über den persönlichen Kontakt. Nichtsdestotrotz ist man beim Amt für Bildung Sport der Ansicht, dass die Situation einen wichtigen Schub für die Digitalisierung an Schulen leisten wird.