Siemens-Areal wird Bücklepark

Überarbeitung des Wettbewerbsergebnisses schreitet voran

Lageplan des Bückleparks in seiner Umgebung
Am Bücklepark treffen Grünflächen auf Wohnraum und Gewerbe – hier der Lageplan.

Das Quartier an der Bücklestraße bekommt noch mehr Grün und einen Namen: Auf der Grundlage der Bürgeranregungen aus der öffentlichen Vorstellung des Entwurfes im Dezember letzten Jahres und der Beratung des Projektes im Gestaltungsbeirat haben sich die Architekten und Landschaftsarchitekten in Abstimmung mit dem Bauherrn und der Stadt Konstanz an die Überarbeitung des Entwurfes gemacht. Die vorliegende Planung zeigt noch mehr Grün und die Reduzierung der Gebäudehöhe hin zu benachbarten Wohngebäuden. Und das Quartier bekommt nun einen Namen: Bücklepark Konstanz. Der Name ging aus einem Wettbewerb der Projektbetreiber i+R Wohnbau Lindau hervor, an dem sich die interessierte Öffentlichkeit beteiligen konnte. „Der neue Name ist ein Vorschlag aus der Konstanzer Bevölkerung – es freut mich, dass so viele Ideen eingereicht wurden. Unser Ziel ist es, dass hier ein weiteres Quartier für die Konstanzer entsteht. Neben den neu entstehenden Gewerbeflächen und Wohnungen trägt insbesondere der hohe Anteil an öffentlichen Grünflächen dazu bei, dass hier ein Quartier entsteht, dessen Qualitäten über seine Grenzen hinaus wirken und eine Aufwertung für ganz Petershausen bedeuten“, freut sich der städtische Projektleiter Jan Bode.

Ende des vergangenen Jahres wurden die Teilnehmer des städtebaulichen Wettbewerbs für die Nachnutzung des ehemaligen Siemens-Areals in Konstanz ausgestellt und der Siegerentwurf präsentiert. Für die Bauherrin, die i+R Wohnbau Lindau, und die Stadtverwaltung ging es dabei auch um das Gespräch mit Nachbarn und interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Die dort geäußerten Erwartungen an das neue Quartier wurden auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft und flossen, soweit möglich, in die Überarbeitung ein. Diese wurde zudem eng vom Gestaltungsbeirat der Stadt begleitet und dort zweimal zur Beratung vorgestellt.

Die neue Bebauung auf dem ehemaligen Siemens-Areal gliedert sich in vier Bereiche: Im Osten entstehen in Bestandsgebäuden Flächen für gewerbliche Nutzungen, Handel, Gastronomie sowie eine KiTa und Kleinwohnungen. Im Westen des rund 70.000 m² großen Geländes entstehen in drei Gruppen Neubauwohnungen, die als Eigentums- und Mietwohnungen sowie für Baugruppen genutzt werden. 30 % der auf dem Gelände geschaffenen Wohnungen werden gemäß dem Handlungsprogramm Wohnen als geförderte Mietwohnungen entstehen.


Attraktive Grünflächen

Ziel der Überarbeitung war es, dem Bedürfnis der Petershausener Bürger nach attraktiven Grünflächen gerecht zu werden und durch eine Reduzierung der Hochpunkte eine moderatere Höhenentwicklung zu erreichen. Dabei galt es, die durch den Wettbewerbsentwurf vorgegebene Wohnbaufläche beizubehalten. Dafür wurde die westlichste Gebäudegruppe um ein Haus reduziert und die damit entfallende Geschossfläche auf die anderen Gebäude verteilt. So entsteht ein zusätzlicher Park und damit eine zusammenhängende öffentliche Freifläche aus Grünanlagen, Plätzen und wichtigen Verbindungsachsen für Fußgänger und Radfahrer. Mit insgesamt 21.000 m² entspricht dieser etwa 30 % der gesamten Fläche. Dazu kommen noch Erschließungswege sowie halböffentliche Innenhöfe und private Gärten, die den Grüncharakter des neuen Quartiers verstärken.

Eine weitere wesentliche Änderung gegenüber dem ersten Entwurf liegt in der Gebäudegruppe in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnbebauung Bücklestraße 9. Mit der Reduktion auf acht Geschosse beim westlichsten Gebäude dieser Gruppe und der Vergrößerung des Lichthofs durch die Drehung des Gebäudes konnten die Besonnung und die Sichtbeziehungen der Nachbarbebauung verbessert werden.


Revitalisierung der Bestandsgebäude

Fünf Gebäude des ehemaligen Siemens-Areals bleiben in ihrer Substanz erhalten, da sie als denkmalgeschützt oder erhaltenswert eingestuft wurden. In diesen Gebäuden entstehen gewerbliche Flächen für Büros, Praxen, Kleingewerbe oder Gastronomie unter anderem für das Konstanzer Innovationsareal „farm“. Geplant sind dort auch Kleinwohnungen.

Derzeit laufen die Revitalisierungsarbeiten bei den Gebäuden direkt an der Bücklestraße. Diese Bauten haben nicht nur für ehemalige Siemens-Mitarbeiter besonderen Charme. Mit der technischen Modernisierung, der Adaptierung der Grundrisse und der Erneuerung der Ausstattung wie Böden, Türen oder WC- Anlagen werden dort besondere Gewerbeflächen geschaffen. Erste Mieter haben ihre Geschäftsflächen bereits bezogen, weitere folgen in den nächsten Monaten.

Als nächste Schritte sind die Ausarbeitung der Grundrisse inklusive der Fassaden geplant sowie die Entwicklung eines attraktiven Mobilitätskonzeptes, welches die Potenziale der innerstädtischen Lage direkt am Bahnhaltepunkt Fürstenberg ausschöpft. So soll eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und eine Stärkung des ÖPNV sowie des Fuß- und Radverkehrs erreicht werden. Nun schließt sich das Bebauungsplanverfahren an, um schnell die nötigen planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung des Projektes zu schaffen.

(Erstellt am 09. Juli 2019 16:58 Uhr / geändert am 07. August 2019 12:01 Uhr)