Wer fährt mit dem Auto wohin und weshalb?
Ergebnisse der Quelle-Ziel-Untersuchung liegen vor
Im Frühjahr 2019 wurde an sechs Tagen an insgesamt 14 Standorten im Stadtgebiet Befragungen zum motorisierten Verkehr durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, woher die Fahrzeuge kommen, wohin sie wollen und was Zweck der Fahrt war. Die Befragungen wurden auch im Zusammenhang mit den Planungen für den neuen Stadtteil Hafner durchgeführt. Die Ergebnisse dienen außerdem einer besseren Einschätzung dazu, welche Verkehrsbeziehungen mit besseren ÖPNV-Verbindungen gestärkt werden können.
Insgesamt wurden 1.045 Ziele bzw. Herkunftsorte identifiziert, so dass über eine Million Verkehrsbeziehungen ausgewertet werden mussten. Die Ziele und Herkunftsorte wurden etwa 100 Verkehrsbezirken zugordnet und für jede Befragungsstelle ein „Zielbüschel“ dargestellt, in dem die Verkehrsanteile nach Zielverkehren (von außerhalb nach Konstanz), Quellverkehren (von Konstanz nach außerhalb) und Binnenverkehren (zwischen Konstanzer Stadtbereichen) sowie überörtlichen Durchgangsverkehren unterschieden wurden.
Die Analysen lassen Aussagen zu den Binnenverkehren zu, die für die Planung des Liniennetzes und der Taktung im ÖPNV verwendet werden können. Ein bedeutsames Ergebnis ist, dass der Anteil des Durchgangsverkehrs auf der Alten Rheinbrücke unverändert bei ca. 20-25 Prozent liegt. Es ist zu erwarten, dass dieser mit der Umsetzung des C-Konzepts gesenkt wird. Eine positive Erkenntnis ist, dass die Erhöhung der Kapazität auf der B33 durch den vierspurigen Ausbau ausreichend sein wird, um die Verlagerungen aus der L220 (Waldsiedlung – Wollmatingen) aufnehmen zu können. Hierdurch kann sich die Verkehrsbelastung der Radolfzeller Straße halbieren.
Mit diesen Ergebnissen und denen der im vorigen Jahr durchgeführten Quelle-Ziel Untersuchung im Stadtbusverkehr kann die ÖPNV-Potentialstudie weiter bearbeitet werden. In dieser sollen Möglichkeiten weiterer Verbesserungen im Stadtbussystem ermittelt werden. Ebenso kann mit diesen Zahlen das Verkehrsmodell der Gesamtstadt aktualisiert werden, auf dem aufbauend die verkehrlichen Auswirkungen künftiger Planungen berechnet werden.