Agglomeration jetzt mitgestalten

Öffentliches Mitwirkungsverfahren gestartet - eine Information der "Agglo Kreuzlingen-Konstanz"

Zwei Männer reichen sich die Hände
(vlnr) Baubürgermeister Karl Langensteiner und Kreuzlingens Stadtpräsident und Agglo-Präsident Thomas Niederberger wollen mit dem Agglomerationsprogramm der fünften Generation die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung besser steuern.

Agglomerationen in der Schweiz, die beim Bund ein Agglomerationsprogramm zur Entwicklung der Region einreichen, dürfen auf Bundesgelder hoffen, sofern die Wirkung der Maßnahmen gewissen Kriterien entspricht. Kurz erklärt geht es darum, die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung der Umweltauswirkungen wirkungsvoll und aufeinander abgestimmt zu optimieren.

Das Einzugsgebiet der Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz umfasst als eigenständiger Verein zehn Städte und Gemeinden: auf Schweizer Seite Kreuzlingen, Tägerwilen, Gottlieben, Bottighofen, Münsterlingen, Lengwil und Kemmental und auf deutscher Seite Konstanz, Reichenau und Allensbach. Träger sind auch der Kanton Thurgau, der Landkreis Konstanz und der Regionalverband Hochrhein-Bodensee. Die Regionalplanungsgruppe Kreuzlingen ist seit geraumer Zeit assoziiertes Mitglied und unterstützt die Agglomeration.

Erfahrungsgemäß dürften in der Region Kreuzlingen-Konstanz Bundesbeiträge bis rund 35 Prozent an die anrechenbaren Infrastrukturmassnahmen erwartet werden. Die Agglomerationsprogramme werden nach der erstmaligen Erarbeitung im Vier- bis Fünfjahresrhythmus weiterentwickelt. Deshalb kann bis Ende März 2025 bereits die fünfte Generation der Agglomerationsprogramme beim Schweizer Bund eingereicht werden. In Kreuzlingen-Konstanz werden seit einigen Jahren die Maßnahmen der zweiten und dritten Generation (AP2 und AP3) umgesetzt oder vorbereitet, zum Beispiel: Umgestaltung und Aufwertung Rheinsteig in Konstanz, Radweg Gottlieberzoll-Tägerwilen, Busspur vor Ziilkreisel in Kreuzlingen, Fahrradparksysteme in Kreuzlingen und Konstanz, Kreisel Scheidwegkreuzung in Münsterlingen, Sanierung Romanshornerstraße in Kreuzlingen und anderes mehr.

Die Zukunft gestalten und grenzüberschreitend die Zusammenarbeit in der Region Kreuzlingen-Konstanz stärken: So lautet die Devise der Städte und Gemeinden, die im März 2025 das weiterentwickelte Agglomerationsprogramm beim Bund einreichen. "Die vorgeschlagenen Massnahmen sind pragmatisch zusammengestellt worden", betont Kreuzlingens Stadtpräsident Thomas Niederberger, der zugleich Präsident des grenzüberschreitenden Vereins Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz (VAKK) ist. Mit dem Zukunftsbild sei die strategische Ausrichtung der Region definiert worden. Daraus habe man die Massnahmen abgeleitet. Bei der Raum- und Mobilitätsentwicklung würden aktuelle Klimaaspekte berücksichtigt. Ebenfalls im Fokus seien die Standortfaktoren Bildung, Gesundheitswesen und Wirtschaft.

Realisierbare Maßnahmen initiieren

Als erster Handlungsbedarf wird im vorliegenden Hauptbericht des Agglomerationsprogramms die Entwicklung des Siedlungsgebiets beschrieben: Weil der Siedlungsdruck gerade im urbanen Raum groß sei, gelte es, im Grenzgebiet das Entwicklungspotenzial optimal zu nutzen. Dabei würden die Hauptachsen definiert und mit Bebauung optimiert, um die Aufenthalts- und Wohnqualität zu verbessern und die positiven Eigenschaften des Verkehrs zu nutzen. Dabei wird den Bahnhofsgebieten als strategischen Orten besonderes Augenmerk geschenkt – gerade auch im Hinblick auf neue Formen der kombinierten und umweltfreundlicheren Mobilität. Die Ortskerne sollen gestärkt, der Fuß- und Veloverkehr weiter gefördert werden. Außerdem verfügen laut dem Agglo-Bericht viele Gewerbe- und Industriegebiete über Transformationspotenzial.

Klimawandel berücksichtigen

Auch bei Fragen rund um Landschaft und Freiraum hat sich das Agglo-Team grundlegende Gedanken gemacht. Das Seebecken soll besser genutzt werden können. Die innerstädtischen Freiräume sollen attraktiver gemacht werden. Ebenso sollen die Kulturlandschaft gefördert und die Übergänge von Siedlungsgebieten zur Landschaft aufgewertet werden. Dabei sollen auch Aspekte des Klimawandels berücksichtigt werden.

Agglo-S-Bahn als Langfristziel

Beim Thema Mobilität stehen der weitere Ausbau der Fuß- und Veloinfrastruktur sowie ein grenzübergreifenden koordiniertes Verkehrsmanagement im Fokus, um den Einkaufstourismus besser in den Griff zu bekommen. Beim öffentlichen Verkehr stehen nach wie vor die Maßnahmen zur Beschleunigung der Busse sowie die längerfristig angestrebte Agglo S-Bahn im Vordergrund. Dazu gehören auch ein grenzüberschreitendes Parkraummanagement und eine Alltags-Veloinfrastruktur für Personen jeden Alters.

Öffentliche Bekanntmachung

Die Unterlagen des Agglomerationsprogramms Kreuzlingen-Konstanz der 5. Generation werden vom 7. November bis am 13. Dezember 2024 öffentlich bekannt gemacht. In dieser Zeit haben interessierte Einzelpersonen oder Organisationen die Gelegenheit, am Agglomerationsprogramm mitzuwirken und ihre Stellungnahme bis am 13. Dezember 2024 einzureichen.

Die Unterlagen und weitere Informationen zum Agglomerationsprogramm mit Einblick in die Massnahmen sowie Mitwirkungsformular finden sich unter www.regiokreuzlingen.ch/agglo.

(Erstellt am 06. November 2024 12:16 Uhr / geändert am 06. November 2024 12:28 Uhr)