Konstanz als bundesweiter Vorreiter

Zentrale, digitale Heimplatzanmeldung für alle Konstanzer Pflegeheime

Voraussichtlich ab Oktober können sich Konstanzer Bürgerinnen und Bürger über eine Internetplattform für einen Platz im Pflegeheim anmelden. Die „Zentrale Heimplatzanmeldung“ soll die Anmeldungen für einen Heimplatz vereinheitlichen und stark vereinfachen. Mit dieser Plattform wird Konstanz bundesweit zum Vorreiter.
 
„Das ist ein echter Quantensprung für die Pflegheimverwaltungen! Wir haben ein komplett neues Instrument geschaffen, das die Anmeldung für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Heime massiv erleichtert“, so Sozialbürgermeister Dr. Andreas Osner in der Sitzung des Sozialausschuss am 15. Juli 2020. Die BürgerInnen können über eine Anfrage verschiedene Heime auswählen und müssen nicht mehr jede Einrichtung einzeln aufsuchen oder kontaktieren. Die Heime wiederum können über die Webplattform Anfragen annehmen und eine Rückmeldung geben. Gleichzeitig ermöglicht das System eine kontinuierliche Transparenz über alle wichtigen Kennzahlen, wie Anmeldevorgänge, Rückmeldezeiten usw. Der aktuelle Stand einer Anmeldung ist jederzeit von allen Beteiligten einsehbar.
 
Vorbild für die Online-Anmeldung ist die bereits in Konstanz etablierte Kita- Vormerkung. Auch die neue Plattform zur Heimanmeldung kann über den Internetbrowser und über Mobilgeräte genutzt werden und wird auf der Webseite der Stadt Konstanz zur Verfügung stehen. Die zentrale Heimplatzanmeldung ist ausschließlich eine Anmeldeplattform, die Vergabe der Heimplätze liegt weiterhin bei den einzelnen Pflegeheimen.
 
Personen ohne Internetzugang können sich weiterhin an die Pflegeheime, die Altenhilfe-Beratung, den Pflegestützpunkt oder – bei Klinikaufenthalt – an das Entlass-Management der Kliniken wenden. Diese Stellen sind bei der Anmeldung behilflich und können die Daten auf der Plattform eingeben.
 
Der Impuls für eine digitale und zentrale Heimplatzanmeldung kam vom Stadtseniorenrat. Der Vorschlag wurde daraufhin in den Arbeitskreis „Heime“ der Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe eingebracht, in dem die zehn Konstanzer Pflegeheime und das Pflegeheim Maria Hilf aus Hegne vertreten sind. Eine Arbeitsgruppe aus drei Vertretern des Arbeitskreises hat daraufhin unter Begleitung der Abteilung Altenhilfe des Sozial- und Jugendamtes einen Kriterienkatalog erarbeitet.
 
Die Kosten für die Entwicklung und Inbetriebnahme des Systems belaufen sich auf insgesamt 47.000 Euro und wurden aus einem gespendeten Nachlass finanziert,
welcher der Stadt 2012 durch das ehemalige Lehrerehepaar Bernhard vermacht worden war.

(Erstellt am 21. Juli 2020 14:27 Uhr / geändert am 21. Juli 2020 15:52 Uhr)